Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 126

1911 - Erfurt : Keyser
— 126 — bei der schwachen Besatzung für geratener, die Verteidigung aus den Petersberg zu beschränken. Doch wurde der Domhügel zur Festung gezogen und mit Schanzpfählen umgeben. Die beiden herrlichen Kirchen benutzte man zu Pferdeställen und fügte ihnen dadurch im Innern großen Schaden zu. — In dieser Zeit kam König Friedrich Wilhelm Iii. mit den Königlichen Prinzen auf seiner Reise zur Armee nach Frankreich durch Möbisburg und wohnte im Heinernannschen Hause. Die Uebergabe der Stadt selbst sand am 6. Januar 1814 statt; die Zitadellen mit Einschluß des Domhügels und des Brühler- und Andreastores blieben aber noch im Besitze der Franzosen. Die letzten Franzosen aber verließen erst am 16. Mai 1814 die Stadt (s. Nr. 78). Erfurt abermals preußisch: Eine der ersten und not- wendigsten Ausgaben der Bürger nach der Uebergabe der Stadt war die Einrichtung von Lazaretten für die erkrankten preußischen Soldaten, die in ihren bisherigen Quartieren nur wenig Pflege gefunden hatten. Aber nicht nur durch Samariterdienste zeigten sich die Erfurter würdig, dem preußischen Staate anzugehören, sondern auch durch die Teilnahme an dem weiteren Kriegszuge gegen Napoleon. Kaum war die erneute Besitznahme der Stadt durch die Preußen erfolgt, als Freiwillige in großer Zahl zu den Fahnen eilten und Landwehr und Landsturm nach preußischem Muster sich bildeten. Am 4. März 1814 wurden die freiwilligen Jäger in der Kaufmannskirche eingesegnet und am 12. März marschierten sie nach Frankreich ab (f. Nr. 79). Sobald der erste Pariser Friede geschlossen war, zogen die Heere der Verbündeten in die Heimat zurück, und die Bürger konnten ihren geliebten König aus der Rückkehr nach seiner Hauptstadt in Erfurts Mauern begrüßen. Auch seinen Geburtstag und den ersten Gedächtnistag der Leipziger Völkerschlacht feierten sie in erhöhter Freude (s. Nr. 80). Noch waren aber die Verhandlungen des Wiener Kongresses (1814—15) nicht zu Ende, als der Krieg mit Napoleon von neuem ausbrach und abermals Opfer zur Rettung des Vaterlandes verlangte. Diesmal war die Teilnahme am Kampfe für die Erfurter Landwehr und die freiwilligen Jäger weit ehrenvoller. Sie kämpften mit in der heißen Schlacht bei Belle-Allianee und gewannen Anteil an dem Ruhme jenes Tages. Bald darauf endete der zweite Pariser Friede den Feldzug mit Frankreich. Durch den Wiener Kongreß, der mit der Unterzeichnung der Bundesakte am 8. Juni 1815 zu Ende ging, erhielt Preußen die größere Hälfte des Königreiches Sachsen (Merseburg, Gefell, den Thüringer Kreis und Henneberg). Es bildete daraus mit den schon früher preußisch gewesenen oder gewordenen Gebieten im Nieder- und O bersächsischen Kreis (Magdeburg, Grafschaft Hohenstein, Mühlhausen, Eichsfeld, Stadt und Gebiet Erfurt) die Pro-

2. Deutsche Geschichte - S. 256

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
256 Das Zeitalter der Zerstörung des alten und der Enlstehung des neuen Reichs. waffnung Armeekorps heran. Bourbaki, unfähig zum Widerstände, ließ sich nach Bourbakt«. bet Schweizer Grenze drängen und überschritt sie. Auf dem neutralen Boden wurde seine Armee, 80000 Mann, entwaffnet; der unglückliche Feldherr machte einen Selbstmordversuch. Kurz vorher war in einem Gefecht, das den Truppen Garibaldis bei Dijon geliefert wurde, die einzige Fahne verloren worden, welche die Deutschen in diesem Kriege eingebüßt haben, eine Fahne des 61. Regiments; sie wurde vom Feinde unter einem Haufen von Leichen gefunden. Waffenstill. § 255. Der Friede. Am 28. Januar, dem Tage der Kapitulation von an Paris, war ein W a f f e n st i l l st a n d verabredet worden. Nur auf dem südöstlichen Kriegsschauplatz ist noch bis zum 15. Februar gefochten worden. Einnahme biefem Tage ergab sich Belf ort; der'tapferen Besatzung wurde freier von Belfort. 1 001/ Abzug bewilligt. Die Friedensverhandlungen führte auf ftanzösischer Seite der greise Staatsmann und Geschichtschreiber T h i e rs. Am 26. Februar 1871 wurde Vorfriede dervorfriedezuversailles abgeschlossen: Frankreich trat das Elsaß Bcrfailles. und einen Teil Lothringens mit Metz ab und zahlte 5 Milliarden Francs (4 Milliarden Mark) Kriegsentschädigung; außerdem zogen deutsche Truppen in Paris ein und hielten einen Teil der Stadt zwei Tage lang besetzt. Am 1.März wurden diese Friedensbedingungen von der in Bordeaux zusammengetretenen Nationalversammlung genehmigt. Die deutschen Truppen konnten, mit Ruhm und Ehre geschmückt, wieder in die Heimat ziehen. Kommunein In Frankreich aber hatte der Krieg ein furchtbares Nachspiel. Die ^ ' Arbeiterbevölkerung von Paris, die während der Belagerung als Nationalgarde bewaffnet worden war, wollte, von sozialistischen Führern geleitet, ihre Waffen nicht wieder herausgeben, empörte sich und setzte einen Gemeinderat, eine Kommune, ein. Erst nach langen Kämpfen, denen die Deutschen von den Forts des rechten Seineufers aus zusahen, vermochten die Regierungstruppen die Hauptstadt wiederzunehmen. Als die Kommunarden sahen, daß fernerer Widerstand vergeblich sei, zerstörten sie in rasender Wut einige der hervorragendsten Bauwerke der Stadt, das alte Königsschloß der Tuilerien, das Rathaus, die Vendomesäule, auf deren Spitze die Statue Napoleons stand. Dem Siege der Regierung folgte eine große Menge von Erschießungen. § 256. Die Aufrichtung des deutschen Kaisertums. Ffir Deutschland hatte dieser Krieg ein herrliches Ergebnis gehabt idieeinheituuddas Kaiserreich. Die Überzeugung war allgemein im deutschen Volke, daß

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 55

1907 - Leipzig : Freytag
55 sorgten fr das Wohl des Landes. Sie frderten sowohl die Landwirtschaft als auch den Handel. Straen, Kanle, Brcken und Fabriken wurden gebaut. Dadurch vermehrte sich der Wohlstand der Bewohner, und das Land wurde vergrert durch einen Teil des Elsasses. Ludwigs Xiv. Regierung und Hofhaltung zu Versailles. Um diese Zeit herrschte der Frankreich König Ludwig Xiv. Als sein Vater starb, war er erst fnf Jahre alt. Deshalb fhrten fr ihn die Regierung seine Mutter und sein Minister Mazarin. Aber als man ihn nach dem Tode Mazarins fragte, an welchen Minister man sich jetzt zu wenden habe, antwortete er: An mich!" Ludwig Xiv. war ein sehr Pracht-liebender König. Er vergrerte und verschnerte Frankreichs Hauptstadt Paris. (Sine de Gegend in der Nhe von Paris verwandelte er mit einem Aufwand von vielen Millionen in ein wahres Paradies. Hier baute er sein prachtvolles Lustschlo Versailles. Um dasselbe befanden sich herrliche Parkanlagen, die mit Grotten, Marmorfiguren und Springbrunnen geschmckt waren. In dem Schlosse waren prchtige Sle und Gnge. An den Wnden hingen kostbare Gemlde, auf denen berhmte Knstler die Taten des Knigs verherrlicht hatten. Dichter und Schriftsteller lebten an seinem Hofe und verkndigten den Ruhm des Herrschers. Ein Fest folgte dem andern, und der Ruhm des Hofes von Versailles ver-breitete sich in allen Landen. Die Zeit Ludwigs Xiv. wurde Frankreichs goldenes Zeitalter genannt. Ludwigs Xiv. Kriege. Ludwig Xiv. hat auch viele Kriege gefhrt. Man nennt sie Raubkriege. Den ersten Raubkrieg fhrte er gegen die spanischen Niederlande, auf die er Ansprche erhob im Namen seiner Gemahlin. Diese war nmlich eine spanische Prinzessin, hatte aber vor der Ehe auf ihr Erbrecht verzichtet. Weil sich Holland, England und Schweden zu einem Bndnisse gegen Ludwig zusammentaten, mute er den Frieden zu Aachen schlieen. Dennoch gewann er Lille und einige andere Grenzfestungen. Den zweiten Raubkrieg fhrte er gegen Holland, den deutschen Kaiser, den Groen Kurfrsten von Brandenburg und gegen Spanien. Spanien mute ihm die Freigrafschaft Burgund abtreten. Im dritten Raubkriege fiel er in die Pfalz ein. Die pflzische Prinzessin Elisabeth Charlotte, genannt Liselotte, war nmlich mit Ludwigs Bruder Philipp vermhlt. Obgleich auch diese vor ihrer Vermhlung aus das Land verzichtet hatte, fiel Ludwigs Heer in die Pfalz ein, um sie zu einer Wste zu machen. Viele Städte und Drfer sanken in Schutt und Asche. Heidelberg mit seinem prchtigen Schlosse wurde zerstrt; in Speyer wurde sogar die Kaisergruft geffnet und geschndet. Sogar im Frieden raubte Ludwig Städte und Lnder. Das deutsche Land Elsa

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 79

1907 - Leipzig : Freytag
79 sorgten fr das Wohl des Landes. Sie frderten sowohl die Landwirtschaft als auch den Handel. Straen, Kanle, Brcken und Fabriken wurden gebaut. Dadurch vermehrte sich der Wohlstand der Bewohner, und das Land wurde vergrert durch einen Teil des Elsasses. Ludwigs Xiv. Regierung und Hofhaltung zu Versailles. Um diese Zeit herrschte der Frankreich König Ludwig Xiv. Als sein Vater starb, war er erst fnf Jahre alt. Deshalb fhrten fr ihn die Regierung seine Mutter und sein Minister Mazarin. Aber als man ihn nach dem Tode Mazarins fragte, an welchen Minister man sich jetzt zu wenden habe, antwortete er: An mich!" Ludwig Xiv. war ein sehr Pracht-liebender König. Er vergrerte und verschnerte Frankreichs Hanptstadt Paris. Eine de Gegend in der Nhe von Paris verwandelte er mit einem Aufwand von vielen Millionen in ein wahres Paradies. Hier baute er sein prachtvolles Lustschlo Versailles. Um dasselbe befanden sich herrliche Parkanlagen, die mit Grotten, Marmorfiguren und Springbrunnen geschmckt waren. In dem Schlffe waren prchtige Sle und Gnge. An den Wnden hingen kostbare Gemlde, aus denen berhmte Knstler die Taten des Knigs verherrlicht hatten. Dichter und Schriftsteller lebten an feinem Hofe und verkndigten den Ruhm des Herrfchers. Ein Fest folgte dem andern, und der Ruhm des Hofes von Versailles ver-breitete sich in allen Landen. Die Zeit Ludwigs Xiv. wurde Frankreichs goldenes Zeitalter genannt. Ludwigs Xiv. Kriege. Ludwig Xiv. hat auch viele Kriege gefhrt. Man nennt sie Raubkriege. Den ersten Raubkrieg fhrte er gegen die spanischen Niederlande, auf die er Ansprche erhob im Namen seiner Gemahlin. Diese war nmlich eine spanische Prinzessin, hatte aber vor der Ehe auf ihr Erbrecht verzichtet. Weil sich Holland, England und Schweden zu einem Bndnisse gegen Ludwig zusammentaten, mute er den Frieden zu Aachen schlieen. gwnntfj gptnnnn pr 9itfp ander^Grulzfestungen. Den zmpitpn fhrt? er gegen Ho stand ^ den deutschen Kaiser, den Groen Kurfrsten von Brandenburg und gegen Spanien. Spanien mute ihm die Freigrafschaft Burgund abtreten. Im dritten Raubkriege fiel er in die Pfalz ein. Die pflzische Prinzessin Elisabeth Charlotte, genannt Liselotte,' war nmlich mit Ludwigs Bruder Philipp vermhlt. Obgleich auch diese vor ihrer Vermhlung auf das Land verzichtet hatte, fiel Ludwigs Heer in die Pfalz ein, um sie zu einer Wste zu machen. Viele Städte und Drfer sanken in Schutt und Asche. Heidelberg mit seinem prchtigen Schlosse wurde zerstrt; in Speyer wurde sogar die Koifergruft geffnet und geschndet. Sogar im Frieden raubte Ludwig Städte und Lnder. Das deutsche Land Elsa 6*

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 139

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 139 — 5. Napoleons Weltherrschaft. Durch die zahllosen Eroberungen hatte Napoleons Reich einen ungeheuern Umfang gewonnen; die Fürsten fast aller Länder Europas beugten sich vor seiner Gewalt. Um seinem Throne den höchsten Glanz zu verleihen, schied er sich von seiner bisherigen Gemahlin und vermählte sich mit einer Prinzessin aus dem ältesten und vornehmsten Herrscherhause, Maria Luise, der Tochter des Kaisers Franz von Österreich. So schien seine Herrschaft unerschütterlich befestigt zu sein. Nur das seemächtige England stand ihm noch feindlich entgegen; mit all seiner Heeresmacht vermochte er dem stolzen Jnselvolke nicht beizukommen. Da suchte Napoleon den hartnäckigen Feind auf andre Weise zu bezwingen. Er schloß den englischen Schiffen alle Seehäfen des Festlandes, um den Handel zu vernichten, auf dem Englands Reichtum und Stärke beruhten. Was kümmerte ihn der unermeßliche Schaden, den die Stockung des Handels auch den übrigen Ländern Europas bereitete? Sie mußten sich von dem Zwingherrn alles gefallen lassen. >- > 6h. Napoleons Aug nach Rußland. 1. Die große Armee. Auch das große Rußland fügte sich eine Zeitlang Napoleons Machtgebot und stellte den Verkehr mit England ein. Allein da der Kaiser Alexander inne ward, welcher Schaden seinem Volke aus. dieser Handelsperre erwuchs, sagte er sich von ihr los. Da beschloß Napoleon den Krieg gegen Rußland. Er stellte das gewaltigste Heer auf, das die Welt je gesehen hatte. Mehr als eine halbe Million Menschen, Franzosen und Italiener, Deutsche, Holländer und Polen, selbst Spanier und Portugiesen, zogen unter der Führung des gewaltigen Kriegssürsten im Sommer 1812 gen Norden. „Rußlands Verhängnis muß erfüllt werden," rief er siegesftolz aus, als die „große Armee" den russischen Boden betrat. Bald, nach der blutigen Schlacht an der Moskwa, stand das französische Heer vor der russischen Hauptstadt Moskau. Einen prachtvollen Anblick gewährte die gewaltige Stadt mit ihren dreihundert Kirchen, deren vergoldete Kuppeln im Sonnenglanze leuchteten, mit ihren zahllosen Palästen, unter denen der Kreml, die alte Kaiserburg, mächtig emporstieg. „Moskau! Moskau!" jubelten die Soldaten, die hier nach den Anstrengungen und Entbehrungen des ungeheuern Marsches Ruhe und Überstuß zu finden hofften. Stolz schaute Napoleon auf die wehrlose Hauptstadt. Mit ihr schien ganz Rußland zu seinen Füßen zu liegen; im Kreml gedachte er dem besiegten Feinde einen demütigenden Frieden vorzuschreiben.

6. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 134

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
134 tionen gemacht, als die Franzosen. Frankreich war schon zweimal eine Republik, und schon zwei Mal ist die Republik in ein Rapoleonisches Kaiser- thum umgeschlagen. Gegenwärtig ist Louis Napoleon Bonaparte Iii. Kaiser von Frankreich. Er hat die französische Kriegsmacht, mit deren Hülfe er sich den Besitz der Kaiserwürde verschaffte, auf einen Achtung gebietenden Stand gebracht. Die französische Flotte steht vielleicht nur noch in der Be- dienung der englischen nach, und das französische Landheer übersteigt an Zahl und Kriegstüchtigkeit das englische. Die Stärke des französischen Heeres beträgt im Frieden 380,000 Mann, die Stärke der Flotte wird auf 480 Kriegsfahrzeuge mit 9,700 Kanonen angegeben. Die Handelsflotte bestand zu Anfang 1863 aus 15,132 Schiffen mit 982,571 Tonnen. Frankreich zerfällt in 89 Departements; wir wollen jedoch die alte Provinzial-Eintheilung hier zu Grrmde legen. 1. Jsle de France. Haupt- und Residenzstadt Frankreichs ist Paris an der Seine, 1,700,000 Einw. Festung und Universität. Sie zerfällt in 3 Stadttheile: la ville nördlich der Seine, In eite oder die Altstadt auf einer Seine-Insel, und der Stadttheil südlich der Seine mit dem Markier latin. Paris hat 34 Vor- städte, 56 Thore oder Barrieren, 76 freie Plätze, 25 Theater, 22 Brücken. Unter den Vorstädten sind St. Antoine, St. Martin und Montmartre, unter den Plätzen der Bastille- und der Vendüme-Platz bekannt. Die Kirche Mirs clame, das Invalidenhotel, das Stadthaus, die Tuilerien, das Louvre, das Palais Luxemburg, das Palais royal, la Morgue sind bemerkenswerthe Ge- bäude. Erwähnung verdienen noch der an Monumenten überaus reiche Kirchhof Père la Chaise, die elysäischen Felder, ein von einer Allee durch- schnittener Lustwald, die 22 Boulevards, breite mit Bäumen besetzte Straßen zwischen der Stadt und den Vorstädten. Kaiser Napoleon I. ruht seit 1840 im Dome der Invaliden. Ganz in der Nähe von Paris liegen von 30 Städten noch folgende bemerkenswerthe: St. Denis, Begräbnißort der französischen Könige, Versailles mit einem berühmten Schlosse, im schönsten Style, St. Cyr mit einer Mili- tärschule. St. Cloud und Fontainebleau mit herrlichen Schlössern und Parkanlagen. In Fontainebleau unterzeichnete am 11. April 1814 Na- poleon I. seine Abdankung. Südöstlich von Paris liegt das durch seine Käse berühmte Dorf Brie in der gleichnamigen Landschaft (krommafs äs 6ris.) 2. Die Picardie, zu beiden Seiten der Somme, ist eine fruchtbare, gut angebaute Provinz. Hauptstadt ist Amiens an der Somme, 60,000 E., geschichtlich wichtig durch Peter von Amiens, den Kreuzzugs-Prediger, 1091, und durch den Friedens- schluß von 1802 zwischen England und Frankreich. 3. Die französischen Niederlande. Artois, Hennegau und Flandern sind gewerbreiche Provinzen und haben viele Festungen und vorzügliche Fabriken in Spitzen, Leinwand, Battist rc.

7. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 279

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Die Revolutionszeit. 279 baten, der Sipahis, (1857) niederzukämpfen hatten, bafür aber das ganze Land mit Eisenbahnen durchzöge» und durch Ausbreitung europäischer Bildung enger mit sich verbanben; auch nicht hinter den Amerikanern, die 1854 eine Flotte nach Japan fanbten und bieses abgeschlossene Land in den freien Völkerverkehr einzutreten nöthigten. Napoleon hörte, wie im hinterinbischen Annam die katholischen Missionare und Gemeinben verfolgt werben, und fanbte mit den Spaniern vereint, Schiffe und Truppen, die den Kaiser Tübük 1858 bekriegten und nach 4 Jahren zum Frieden zwangen. Frankreich gewann eine neue Kolonie um das aufblühenbe Saigong her, das sich 1867 noch um 3 weitere Provinzen vermehrte. — Auch China mußte seine Thore öffnen, wobei es nicht schön zugieng. Der chinesische Kaiser wollte seinem Volk verbieten, sich durch Opiumrauchen ferner zu vergiften; die Opiumkisten der englischen Kaufleute iu Cautou ließ er in's Meer werfen und wollte diese nicht entfchäbigen. So führten beim die Engländer (1840—42) einen Opiumkrieg, der ihnen die Insel Hongkong und Zutritt zu anderen Häfen verschaffte, aber nicht viel Liebe von den Chinesen eintrug. Diese rächten sich durch Treulosigkeiten, wofür die Eng-läuder 1856 einen neuen Krieg begannen, an welchem sich auch die Franzosen beteiligten. Die weißen Heere eroberten Tientsin 1858, worauf der Kaiser von China sich herbei ließ, das Land den fremden Händlern und Missionaren zu öffnen. Der Vertrag wurde aber bald gebrochen und zur Strafe dafür die Hauptstadt Peking 1860 von Engländern und Franzosen erobert. Nun mußte der Tartarenkaiser wieder zum Kreuze kriechen und alles feit 1723 den katholischen Missionaren abgenommene Eigenthum zurückgeben. Sv wachten auch sonst französische Flotten, daß die katholische Mission nirgends zu kurz komme; und als die Christen im Libanon und in Damaskus 1860 durch ein furchtbares Gemetzel heimgesucht wurden , war gleich in Beirut ein Heer zu ihrem Schutze ausgeschifft. — Doch nicht blos in der Ferne hat Napo-

8. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 5

1909 - Leipzig : Hirt
G. Strasburg im 17. Jahrhundert. (Nach Merian.) Die Mauer der mittelalterlichen Stadt enthlt zahlreiche Trme, deren einige zur Bestreichung des Grabens seit dem 15. Jahrhundert etwas vorgeschoben sind. Nach Einfhrung der Geschtze suchte man diese Befestigung, insbesondere die Tore, auf mancherlei Art zu verstrken. Im 16. Jahrhundert fgte man eine zweite, uere Festungslinie hinzu, aus der eckige oder runde Bastionen hinausragten. Nachdem Straburg 1681 an Frankreich gekommen war, erhielt es durch Vauban, den Festungsbaumeister Ludwigs Xiv., neue starke Festungswerke.

9. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 58

1909 - Leipzig : Hirt
58 Das Mittelalter. 64. b) Einrichtung. Auf die Einladungen Lbecks, das fr das Einigungswerk am ttigsten gewesen war, versammelten sich dort die Ab-geordneten der Städte, um der ihre gemeinsamen Angelegenheiten, besonders den auswrtigen Handel, zu beraten und zu beschlieen. Un-gehorsame Bundesmitglieder wurden verhanset" (ausgestoen); gegen auswrtige Mchte erreichte die Hansa ihre Zwecke durch Unterhandlung und Waffengewalt. c) Macht. Die Hansa war die bedeutendste Seemacht Europas; ihre Kriegsschiffe schtzten den deutschen Handel im Auslnde, vernichteten die Seeruber auf der Nord- und der Ostsee und fhrten glckliche Kriege gegen Dnemark und die skandinavischen Reiche. d) Handel. Whrend die hansischen Binnenstdte die Verbindung zwischen Sddeutschland und den Seestdten vermittelten, beherrschten diese den Handel auf den nordischen Meeren. Die auswrtigen Nieder-lassungen, die schon in frherer Zeit durch Verbindungen deutscher Kaufleute gegrndet worden waren und sich dann unter den Schutz des Bundes gestellt hatten, gelangten durch die Vorrechte, die ihnen die fremden Landesherren einrumten, zu hoher Blte. Wisby auf Gotland war der Sammelplatz des Ostseehandels; in Brgge wurden besonders franzsische und italienische Gewerbserzeugnisse und Wein eingehandelt, in London Wolle, in Bergen Fische, Holz und Metalle, und das Fischerlager in Schonen betrieb den ergiebigsten Heringsfang. An deutschen Erzeugnissen wurden vor allem Getreide, Bier, Tuchwaren und Gerte in den Handel gebracht. e) Verfall. Im 16. Jahrhundert verfiel die Hansa durch Uneinigkeit und durch die gesteigerte Handelsttigkeit der Niederlnder und der Eng-lnder. Nur Hamburg, Lbeck und Bremen erneuerten den Bund 1630. 3. Der Rheinische und der Schwbische Stdtebund waren hnliche Vereinigungen. Dieser hatte im 14. Jahrhundert blutige Kriege zu führen gegen den Ritterbund der Schlegler und den Grafen Eber-hard den Greiner von Wrttemberg. Nach der Schlacht bei Df-fingen (1388), in der die Stdter geschlagen wurden, mute sich der Bund auflsen. 4. Aussehen einer mittelalterlichen Stadt. Umgeben war die statt-liehe Husermasse von einer Mauer mit Toren und Trmchen und einem Graben (Bild 2528, vgl. auch Bild 29). Nur die Hauptstraen waren gepflastert und hatten oft an den Seiten besondere Gehwege. Die Huser, bis zu den Kreuzzgen aus Fachwerk (Holz und Lehm) gebaut und mit Stroh gedeckt, waren vielfach mit berragenden Stockwerken versehen, die dem Sonnenschein wenig Raum lieen. Brunnen schmckten die Straen und die Marktpltze, und ntigenfalls war durch Leitungen fr das un-entbehrliche Wasser gesorgt. Von vielen Kirchen, die seit dem 13. Jahrhundert im gotischen oder Spitzbogenstil erbaut wurden (Bild 55-57),

10. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 72

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 72 — Hochschule. Dieselbe vermochte es aber zu keinem rechten Gedeihen zu bringen und wurde 1789 von Friedrichs Nachfolger wieder mit der Rostocker Universität vereinigt. 5. Friedrichs fob. — Friedrich ließ in seiner Residenz Ludwigslust 1772—1779 auch ein herrliches Schloß erbauen und schmückte den ganzen Ort, der bis dahin ein unbekanntes Dors in öder Gegend gewesen war, mit prächtigen Anlagen. Am 24. April 1785 starb Friedrich der Fromme, 68 Jahre alt, und wurde in der von ihm erbauten Kirche in einem Sarkophage aus mecklenburgischem Granit beigesetzt. Da seine Ehe kinderlos geblieben und sein Bruder Ludwig bereits 1778 gestorben war, erbte dessen Sohn Friedrich Franz den Thron des Landes. 33. Friedrich Franz I. 1785—1815. 1. Die Anfänge seiner Regierung. — Friedrich Franz I. war am 10. Dezember 1756 geboren. Sein Oheim hatte ihn frühzeitig mit den Regierungsgeschästen vertraut gemacht und an geregeltes Arbeiten und genaue Zeiteinteilung gewöhnt. Von dem am Hofe herrschenden Ernst fühlte sich der junge lebenslustige Friedrich Franz jedoch wenig angezogen. In seinem 29. Lebensjahre trat er die Regierung mit dem Vorsätze an, die guten Absichten des Herzogs Friedrich ganz zu den seinigen zu machen. Diesen Worten ließ er bald Thaten folgen. Von König Friedrich Wilhelm Ii. (1786—1797) erlangte er 1787 sür die Summe von 172 000 Thalern die Herausgabe der von„Preußen unter Karl Leopold in Pfand -besitz genommenen Ämter. Die endlosen Zwistigkeiten mit Rostock wurden durch den Erbvertrag von 1788 geschlichtet und die Landesunioersität wiederhergestellt. Die Kraft des Landes und der Wohlstand seiner Bewohner wuchs infolge einer andauernden Friedenszeit und einer Reihe gesegneter Ernten. So schien Mecklenburg einer glücklichen Zeit entgegenzugehen. Am Heiligen D a m m bei Doberan gründete Friedrich Franz 1793 Deutschlands erstes Seebad. In Doberan verbrachte Friedrich Franz säst regelmäßig die Sommermonate, hielt sonst aber in Ludwigslust Hof. Im Jahre 1803 glückte dem Herzog auch die Wiedergewinnung der im Westfälischen Frieden an Schweden verlorenen Gebietsteile. Im Malmöer Traktat vom 26. Juni 1803 trat Schweden die Stadt und Herrschaft Wismar nebst den
   bis 10 von 322 weiter»  »»
322 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 322 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 543
1 816
2 308
3 16889
4 1537
5 6894
6 3001
7 5355
8 5149
9 8813
10 2541
11 2020
12 496
13 3514
14 599
15 918
16 1444
17 1127
18 3132
19 1504
20 649
21 827
22 973
23 395
24 3155
25 274
26 1154
27 734
28 892
29 3440
30 439
31 340
32 1399
33 622
34 322
35 289
36 5777
37 6664
38 6636
39 1848
40 1653
41 1221
42 378
43 620
44 2152
45 3273
46 831
47 779
48 532
49 679

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 358
1 1879
2 206
3 1172
4 1914
5 47
6 96
7 1525
8 5473
9 23388
10 260
11 115
12 229
13 233
14 56
15 4780
16 5767
17 8929
18 206
19 973
20 4083
21 266
22 8
23 3406
24 35
25 410
26 52
27 128
28 364
29 9953
30 256
31 76
32 1041
33 313
34 5155
35 363
36 1605
37 684
38 4876
39 549
40 194
41 3722
42 445
43 1502
44 2973
45 2034
46 683
47 39
48 178
49 72
50 181
51 3044
52 978
53 229
54 246
55 65
56 737
57 87
58 344
59 2056
60 7597
61 2647
62 315
63 411
64 1609
65 143
66 697
67 2058
68 1269
69 362
70 190
71 1724
72 1085
73 1130
74 17677
75 125
76 322
77 1206
78 2851
79 190
80 1813
81 90
82 279
83 201
84 40
85 3363
86 3728
87 222
88 69
89 445
90 465
91 82
92 8822
93 141
94 1202
95 327
96 10864
97 2234
98 10147
99 340

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 40
1 5
2 3
3 3
4 1
5 2
6 5
7 2
8 1
9 69
10 1
11 8
12 4
13 2
14 0
15 1
16 5
17 4
18 1
19 12
20 1
21 5
22 0
23 0
24 3
25 42
26 2
27 0
28 1
29 2
30 3
31 12
32 1
33 25
34 3
35 9
36 6
37 0
38 3
39 21
40 7
41 0
42 0
43 4
44 9
45 1
46 0
47 7
48 1
49 11
50 1
51 4
52 6
53 22
54 5
55 14
56 0
57 0
58 0
59 30
60 1
61 7
62 0
63 2
64 1
65 6
66 3
67 5
68 4
69 0
70 3
71 23
72 1
73 16
74 1
75 7
76 1
77 2
78 11
79 56
80 9
81 49
82 13
83 1
84 0
85 0
86 1
87 4
88 16
89 2
90 0
91 21
92 3
93 9
94 2
95 0
96 4
97 5
98 8
99 0
100 7
101 0
102 7
103 66
104 0
105 25
106 1
107 1
108 0
109 2
110 4
111 0
112 2
113 3
114 2
115 2
116 0
117 1
118 3
119 3
120 0
121 5
122 21
123 0
124 4
125 1
126 6
127 8
128 0
129 13
130 2
131 15
132 2
133 8
134 1
135 3
136 9
137 0
138 0
139 5
140 51
141 7
142 68
143 25
144 35
145 6
146 2
147 0
148 6
149 0
150 10
151 13
152 4
153 3
154 1
155 29
156 13
157 9
158 3
159 6
160 7
161 0
162 0
163 0
164 0
165 15
166 9
167 2
168 3
169 2
170 9
171 2
172 3
173 12
174 3
175 9
176 46
177 23
178 0
179 2
180 1
181 0
182 41
183 19
184 2
185 1
186 7
187 2
188 8
189 0
190 0
191 10
192 1
193 1
194 0
195 0
196 10
197 11
198 0
199 23